Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia Rottemburg 1775)
(Syn.: Goldener Scheckenfalter, Abbiss-Scheckenfalter)
(Syn.: Eurodryas aurinia, Melitaea aurinia)
EU-Code: 1065
FFH-Anh. II
Rote Liste NRW 2010: 1S
Rote Liste NRW 1999: 1N
Rote Liste D: 2
Erhaltungszustand in NRW (ATL):
Erhaltungszustand in NRW (KON): S
- Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)
© Foto: Jürgen Hillig, Berg. Gladbach
Auf seiner Oberseite zeigt der Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) ein buntes Flügelmuster, das sich aus orangefarbenen, gelben sowie schwarzbraunen Feldern zusammensetzt. Charakteristisch ist die orangerote Binde am Hinterflügelrand, die eine Reihe schwarzer Punkte trägt.
Der Skabiosen-Scheckenfalter ist sowohl auf feuchten als auch auf trockenen Standorten verbreitet, wobei in beiden Fällen stets nur extensiv genutzte magere Grünlandstandorte mit einer lückigen, niedrigwüchsigen Vegetation besiedelt werden. Im Fall des „Feuchtwiesen-Typs" kommt die Art am Rand von Hoch- oder Niedermooren, in Kalkflachmooren, Pfeifengraswiesen, Bachkratzdistelwiesen und ähnlichen Feuchtgrünländern vor. Beim „Trockenrasen-Typ" werden dagegen xerotherme Hänge mit offenen oder gebüschreichen Halbtrockenrasen auf Kalk oder kalkhaltigem Löß besiedelt. Für ein erfolgreiches Habitatmanagement von Euphydryas aurinia ist entscheidend, dass die Art für die Nahrungsaufnahme und die Eiablage offenbar unterschiedliche Teillebensräume nutzt.
Die Flugzeit des Skabiosen-Scheckenfalters erstreckt sich von Mitte Mai bis Juli. In diesem Zeitraum legen die Weibchen mehrere hundert Eier in mehrschichtigen Gelegen auf den Blättern der Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaris) oder am Teufelsabbiss (Succisa pratensis) ab. Nach etwa vier Wochen schlüpfen die Raupen, und beginnen bereits nach wenigen Tagen mit der Anlage eines gemeinsamen Seidengespinstes auf der Futterpflanze. Darin leben die geselligen Raupen in den ersten vier Larvenstadien. Im August/September beginnen die Raupen mit der Anlage eines Überwinterungsgespinstes in der Bodenvegetation. Nach der Winterruhe verbringen die Raupen den Rest ihrer Entwicklung als Einzelgänger. Die Verpuppung erfolgt ab Mitte April an Stängeln oder Blättern der Bodenvegetation, so dass im Mai die nächste Faltergeneration erscheint.
In Nordrhein-Westfalen ist der Skabiosen-Scheckenfalter „vom Aussterben bedroht“. Aktuell sind nur noch 2 Vorkommen aus der Eifel (Kreis Euskirchen) und dem Westerwald (Kreis Siegen-Wittgenstein) bekannt (2000-2006).