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Steinkauz  (Athene noctua (Scop.,1769))

EU-Code: A218

Rote Liste 1999 NRW: 3N
Rote Liste 2010 NRW: 3S
Rote Liste D: 2
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): S

Steinkauz (Athene noctua)
© Foto: Martin Woike, Haan

Der Steinkauz ist eine kurzschwänzige, aber langbeinige kleine Eule mit einer Körperlänge von 21 bis 23 cm. Auffällig ist der rundliche Kopf mit den großen gelben Augen. Die Oberseite ist dunkelbraun und mit zahlreichen weißlichen Flecken gezeichnet, die hellere Unterseite ist mit dunkelbraunen Streifen und Flecken gemustert. Die Geschlechter sind äußerlich nicht zu unterscheiden, die Weibchen sind in der Regel nur wenig größer als die Männchen. Die Hauptaktivitätsphase des Steinkauzes liegt in der Dämmerungszeit, er ist zum Teil aber auch tag- und nachtaktiv. Oft ist er tagsüber im Freien auf Sitzwarten zu beobachten. Typisch ist der wellenförmige Flug bei längeren Strecken. Der Revierruf der Männchen ist eine Reihe von ansteigendem „ghuuhk“-Rufen, die im Herbst sowie im Frühjahr (Februar/März) zu hören sind. Die Nahrung besteht vor allem aus Insekten und Regenwürmern (meist über 50 %). Daneben werden auch kleine Wirbeltiere (vor allem Mäuse, gelegentlich auch Kleinvögel) genommen.

In Nordrhein-Westfalen kommt der Steinkauz ganzjährig als mittelhäufiger Standvogel vor. Steinkäuze besiedeln offene und grünlandreiche Kulturlandschaften mit einem guten Höhlenangebot. Als Jagdgebiete werden kurzrasige Viehweiden sowie Streuobstgärten bevorzugt. Für die Bodenjagd ist eine niedrige Vegetation mit ausreichendem Nahrungsangebot von entscheidender Bedeutung. Ein Brutrevier kann eine Größe zwischen 5 bis 50 ha erreichen. Als Brutplatz nutzen die ausgesprochen reviertreuen Tiere Baumhöhlen (v.a. in Obstbäumen, Kopfweiden) sowie Höhlen und Nischen in Gebäuden und Viehställen. Gerne werden auch Nistkästen angenommen. Neben einer Herbstbalz findet die Hauptbalz im Februar/März statt. Die Brutzeit beginnt Mitte April, bis Ende Juni werden die Jungen flügge. Nach 2 bis 3 Monaten sind die jungen Steinkäuze selbständig und wandern ab. Sie siedeln sich meist in naher Entfernung zum Geburtsort an (in der Regel bis 10 km), Einzelvögel streuen auch weiter.

Der Steinkauz ist in Nordrhein-Westfalen vor allem im Tiefland nahezu flächendeckend verbreitet. Regionale Dichtezentren liegen im Bereich des Niederrheinischen Tieflandes sowie im Münsterland. Da der Steinkauz in Nordrhein-Westfalen einen mitteleuropäischen Verbreitungsschwerpunkt bildet, kommt dem Land eine besondere Verantwortung für den Schutz der Art zu. Der Gesamtbestand wird auf etwa 5.000 Brutpaare geschätzt (2015).