Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus (Herm.,1804))
EU-Code: A297
VS-Art. 4(2)
Rote Liste 1999 NRW: 3
Rote Liste 2010 NRW: *
Rote Liste D: *
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): G
- Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
© Foto: Joachim Weiss, Lüdinghausen
- Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
© Foto: Peter Schütz, Essen
Mit einer Körpergröße von 13 cm ist der Teichrohrsänger etwa so groß wie der sehr ähnliche, aber häufigere Sumpfrohrsänger. Von diesem lässt er sich vor allem am Gesang unterscheiden. Das Gefieder ist oberseits rotbräunlich gefärbt, die Schwungfedern sind insgesamt einfarbiger als beim Sumpfrohrsänger. Die Schnabeloberseite ist graubraun, die Unterseite heller gefärbt. Der anhaltende Gesang, der oft aus dichten Schilf- oder Röhrichtbeständen zu hören ist, besteht aus mehrfach wiederholten gequetschten Silben, Klängen und nachgeahmten Lauten (z.B. „tschirr“, „tiri“ oder „djäg“). Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen Wirbellosen und Schnecken. Bei der Nahrungssuche werden Pflanzen abgesucht, seltener erfolgt die Suche am Boden.
Der Teichrohrsänger ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher den Winter über vor allem in West- bis Zentralafrika verbringt. In Nordrhein-Westfalen tritt er als mittelhäufiger Brutvogel auf. Teichrohrsänger sind in ihrem Vorkommen eng an das Vorhandensein von Schilfröhricht gebunden. Geeignete Lebensräume findet er an Fluss- und Seeufern, an Altwässern oder in Sümpfen. In der Kulturlandschaft kommt er auch an schilfgesäumten Gräben oder Teichen sowie an renaturierten Abgrabungsgewässern vor. Dabei können bereits kleine Schilfbestände ab einer Größe von 20 m² besiedelt werden. Die Brutreviere haben meist eine Größe von unter 0,1 ha, bei maximalen Siedlungsdichten bis zu 10 Brutpaaren auf 10 ha. Das Nest wird im Röhricht zwischen den Halmen in 60 bis 80 cm Höhe angelegt. Ab Ende Mai bis Mitte Juni erfolgt die Eiablage, Zweitbruten sind möglich. Spätestens im August sind die letzten Jungen flügge.
In Nordrhein-Westfalen ist der Teichrohrsänger im gesamten Tiefland sowie am Rand der Mittelgebirge noch verbreitet. In den höheren Mittelgebirgslagen fehlt er weitgehend. Der Bestand ist in der Vergangenheit durch den Verlust von Schilfbeständen zum Teil stark zurückgegangen, hat in den letzten Jahren aber dank lebensraumverbessernder Maßnahmen wieder zugenommen. Bedeutende Brutvorkommen liegen unter anderem in den Vogelschutzgebieten „Schwalm-Nette-Platte“, „Heubachniederung“ und „Unterer Niederrhein“. Der Gesamtbestand wird auf etwa 10.000 Brutpaare geschätzt (2015).