Bekassine (Gallinago gallinago (L.))
EU-Code: A153
VS-Art. 4(2)
Rote Liste 1999 NRW: 1N
Rote Liste 2010 NRW: 1S
Rote Liste D: 1
Status in NRW: R;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: R;
Erhaltungszustand in NRW (KON): U
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): S
- Bekassine (Gallinago gallinago)
© Foto: Martin Woike, Haan
Die Bekassine ist mit einer Körperlänge von etwa 27 cm ein mittelgroßer Schnepfenvogel. Die Tiere haben einen sehr langen, geraden Schnabel (ca. 7 cm), kurze Beine und wirken untersetzt. Die Oberseite ist bräunlich mit hellen Streifen, die Unterseite insgesamt heller mit dunklen Bändern gezeichnet. Mit den äußeren Steuerfedern erzeugt die Bekassine bei der Balz im Sturzflug typische „Meckerlaute“ und wird daher im Volksmund auch „Himmelsziege“ genannt. Abgesehen von der Balz halten sich die Tiere bevorzugt in der Deckung auf. Bei einer Störung fliegen sie im Zick-Zack-Flug auf und rufen markant „rätsch, rätsch...“. Die Watvögel ernähren sich vor allem vor allem von Kleintieren (z.B. Schnecken, Krebse, Regenwürmer, Insekten) sowie von pflanzlicher Kost (Samen von Seggen, Binsen, Kräutern).
In Nordrhein-Westfalen tritt die Bekassine als sehr seltener Brutvogel sowie als regelmäßiger Durchzügler aus nord-östlichen Populationen auf. Das Hauptverbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von West- und Nordeuropa bis nach Sibirien. Als Kurz- und Mittelstreckenzieher überwintert die Bekassine vor allem in Nordwest- bis Südeuropa sowie im Mittelmeerraum. Charakteristische Brutgebiete sind Nasswiesen sowie Nieder-, Hoch- und Übergangsmoore, wobei sie sehr empfindlich auf Entwässerung und Nutzungsintensivierung reagiert. Mittlerweile brüten die meisten Bekassinen in Hochmoorgebieten. Hier wurden in den letzten Jahrzehnten umfangreiche Maßnahmen zur Wiedervernässung durchgeführt. Auf einer Fläche von 10 ha können 1 bis 3 Brutpaare vorkommen. Das Nest wird auf feuchtem bis nassem Untergrund am Boden versteckt angelegt. Nach der Ankunft aus den Überwinterungsgebieten beginnt ab Mitte/Ende April die Eiablage, spätestens Ende Juni sind alle Jungen flügge. Als Brutvogel kommt die Bekassine in Nordrhein-Westfalen nur noch im Westfälischen Tiefland sowie im Münsterland vor. Die bedeutendsten Brutvorkommen liegen in den Vogelschutzgebieten „Oppenweher Moor“ und „Bastauniederung“. Der Brutbestand ist seit den 1970er-Jahren trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen in den Feuchtwiesenschutzgebieten stark rückläufig. Der Gesamtbestand wird auf unter 50 Brutpaare geschätzt (2015).
Als Brutvogel kommt die Bekassine in Nordrhein-Westfalen nur noch im Westfälischen Tiefland sowie im Münsterland vor. Die bedeutendsten Brutvorkommen liegen in den Vogelschutzgebieten „Oppenweher Moor“ und „Bastauniederung“. Der Brutbestand ist seit den 1970er Jahren trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen in den Feuchtwiesenschutzgebieten stark rückläufig. Der Gesamtbestand wird auf 50 Brutpaare geschätzt (2012).
Als Durchzügler erscheint die Bekassine auf dem Herbstdurchzug in der Zeit von Ende Juli bis Ende November, mit einem Maximum gegen September/Oktober. Auf dem Frühjahrsdurchzug zu den Brutgebieten treten die Tiere von März bis Mitte Mai auf, mit maximalen Bestandszahlen im April. Bevorzugte Rastgebiete sind Verlandungsbereiche, Schlammflächen und Sümpfe in Feuchtgebieten (Moore, Feuchtgrünländer, Rieselfelder, Klärteiche, Gräben) in der Westfälischen Bucht und am Unteren Niederrhein. Das bedeutendste Rastvorkommen in Nordrhein-Westfalen liegt im Vogelschutzgebiet „Rieselfelder Münster“ mit mehr Maximalbeständen von 100 bis 250 Individuen. Der Maximalbestand des Durchzugs wird landesweit auf unter 1.000 Individuen geschätzt (2015). Bekassinen treten meist einzeln oder in kleinen Trupps mit bis zu 20 Tieren auf.