Baumpieper (Anthus trivialis (Linnaeus, 1758))
EU-Code: A256
Rote Liste 1999 NRW: V
Rote Liste 2010 NRW: 3
Rote Liste D: *
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U↓
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): U↓
Der Baumpieper ist ein etwa 15 cm großer Singvogel. Das Gefieder beider Geschlechter weist keine spezifischen Unterschiede auf. Die Körperoberseite ist gelb- bis olivbraun und zeigt schwärzliche Längsstreifen. Die Körperunterseite ist gelblich-weiß mit kräftig gestreifter Brust und Kropfseiten. Ein stärker ausgeprägter Gelbton tritt an Kehle, Brust und den Halsseiten auf. Artspezifisch für den Baumpieper ist eine 6,6 - 8,6 mm lange und stark gekrümmte Hinterkralle. Der Gesang ist schmetternd und wird meist nur im Singflug vollständig vorgetragen. Die Strophen sind sehr vielfältig und setzen sich aus verschiedenen Elementen zusammen, wie z.B. dem einleitenden „zi-zi-zi“, Rollern und den lauten, charakteristischen „zia zija zija…“-Reihen im Herabgleiten. Die Nahrung des Baumpiepers besteht zum Großteil aus kleinen Insekten, wie Raupen und Heuschrecken.
Der Baumpieper bewohnt offenes bis halboffenes Gelände mit höheren Gehölzen als Singwarten und einer strukturreichen Krautschicht. Geeignete Lebensräume sind sonnige Waldränder, Lichtungen, Kahlschläge, junge Aufforstungen und lichte Wälder. Außerdem werden Heide- und Moorgebiete sowie Grünländer und Brachen mit einzeln stehenden Bäumen, Hecken und Feldgehölzen besiedelt. Dichte Wälder und sehr schattige Standorte werden dagegen gemieden. Brutreviere können eine Größe von 0,15 bis über 2,5 ha erreichen, bei maximalen Siedlungsdichten von über 8 Brutpaaren auf 10 ha. Das Nest wird am Boden unter Grasbulten oder Büschen angelegt. Ab Ende April bis Mitte Juli erfolgt die Eiablage, Zweitbruten sind möglich. Spätestens im August sind die letzten Jungen flügge.
Der Baumpieper kommt in Nordrhein-Westfalen in allen Naturräumen vor. Im Bergland und im Münsterland ist er noch nahezu flächendeckend verbreitet. Im Tiefland (v.a. Kölner Bucht, Niederrheinisches Tiefland) sind die Bestände seit einigen Jahrzehnten großräumig rückläufig, so dass sich hier bereits deutliche Verbreitungslücken zeigen. Der Gesamtbestand wird auf 20.000 bis 30.000 Brutpaare geschätzt (2015).