Luchs (Lynx lynx (L., 1758))
(Syn.: Felis lynx)
EU-Code: 1361
FFH-Anh. II, FFH-Anh. IV
Rote Liste NRW 2010: R
Rote Liste NRW 1999: 0
Rote Liste D: 2
Erhaltungszustand in NRW (ATL):
Erhaltungszustand in NRW (KON): S
- Luchs (Lynx lynx)
© Foto: Peter Schütz, Essen
Zur Gattung Luchs zählen vier Arten, von denen zwei Arten in Europa einheimisch sind. In Mitteleuropa lebt die Unterart Nordluchs, die derzeit nur sporadisch in jährlichen bis mehrjährigen Abständen als Einzeltier in Nordrhein-Westfalen auftritt. Die Tiere werden ausgewachsen bis zu 1,2 m lang, erreichen eine Körperhöhe von 60 cm bei einem Gewicht von etwa 25 kg. Luchse sind Einzelgänger, die in großen, zusammenhängenden und strukturreichen Wäldern leben. Für das Vorkommen des Luchses begünstigende Lebensraumelemente sind Windwurfflächen, Lichtungen, Altholzinseln mit starkem, liegendem Totholz, Felsformationen sowie moorige Bereiche. Ebenso werden ausgeprägte Wald-Feld-Verzahnungen genutzt. Im April bis Juni werden meist 2 bis 3 Junge geboren. Die Jungen bleiben ein Jahr bei der Mutter und wandern ab dem 2. Lebensjahr bis zu 200 km in neue Reviere ab. Das Beutespektrum reicht von Mäusen bis zum Rotwild, die Hauptbeute sind jedoch Rehe. Um seinen Nahrungsbedarf zu decken wandert ein Luchs pro Nacht bis zu 40 km weit. Regelmäßig durchwanderte Kerngebiete in Luchsrevieren haben eine Größenordnung von 30 km².
Die Ausrottung des Luchses erfolgte im Verlaufe des 18. und 19. Jahrhunderts. Belegt ist für Nordrhein-Westfalen die Erlegung des letzten Luchses bei Schmallenberg im Jahr 1745. Seit 1997 liegen vereinzelte Hinweise auf Wiederfunde in der Eifel, im Sauerland und im Teutoburger Wald vor. Der aktuelle Bestand liegt bei unter 10 Individuen (2015).