Luchs (Lynx lynx (L., 1758))
(Syn.: Felis lynx)
EU-Code: 1361
Gefährdung
- Verlust oder Entwertung von ausgedehnten, störungsarmen alten Laub- und Laubmischwäldern (z.B. Umbau in strukturarme Bestände, Entfernen von starkem Alt- und Totholz).
- Verlust von Versteckmöglichkeiten durch Entfernen von Unterholz, Gebüschdickichten, Höhlenbäumen, Wurzeltellern etc..
- Störungen durch intensive Freizeitaktivitäten in Wäldern und Waldrandbereichen (v.a. Wandern/Nordic-Walking/Joggen in Großgruppen, Geländesport-Events, Mountain-Biking).
- Zerschneidung der Lebensräume und Schaffung von Ausbreitungsbarrieren (v.a. Straßen- und Schienenwegebau, Siedlungen o.ä. flächenhafte Baumaßnahmen).
- Tierverluste durch (Fehl-)Abschüsse bei der Jagd, Fallen für den Totfang.
Schutzziele und Pflegemaßnahmen
- Erhaltung und Entwicklung von großräumig unzerschnittenen, störungsarmen alten Laub- und Laubmischwäldern mit ruhigen Dickichten, Waldrändern, Lichtungen und Gewässern (gute Versteckmöglichkeiten, ausreichendes Nahrungsangebot).
- Lenkung der Freizeitnutzung im großflächigen Umfeld der Vorkommen, mit dem Ziel einer „stillen“ Naherholung; ggf. Reduzierung der Waldwegedichte oder komplette Ruhigstellung ausreichend großer, störungsfreier Rückzugsgebiete.
- Anlage von Querungshilfen an Straßen- und Schienenwegen (z.B. deckungsreiche Grünbrücken, geeignete Wildtunnel).
- Kein Einsatz von Fallen für den Totfang in Gebieten mit Luchsvorkommen.
- Management des Schalenwildes als Nahrungsgrundlage für den Luchs.
- Gezielte Öffentlichkeitsarbeit (Information und Akzeptanzschaffung der Wiederbesiedlung durch den Luchs).